Hinweis: Detaillierte Informationen aus dem Gelände zum Schneedeckenaufbau und zur Schneedeckenstabilität liegen derzeit nicht vor. Die Lawinengefahr vor Ort ist gründlich zu beurteilen.
In Bayern hat sich seit Donnerstagabend Dauerniederschlag eingestellt, vor allem in den Gebieten westlich des Inns. In der Nacht zum Freitag ging der Regen oberhalb von 2000 m in Schnee über, so dass bist heute morgen in den Hochlagen der Allgäuer und Werdenfelser Alpen bis zu 50 cm Neuschnee gemessen wurden, inklusive Setzungsprozesse und Verfrachtungen. Die tatsächlich gefallene Menge an Neuschnee könnte durchaus größer sein. Vergleichbare Niederschlagsmengen innerhalb von 24 Stunden waren Anfang Dezember ’23 zu verzeichnen.
Lawinensituation
Der Wind ist bereits gestern im Tagesverlauf stärker geworden und hat angefangen den Neuschnee zu verfrachten. Er bleibt auch heute weiterhin stark bis stürmisch. Mit der anhaltenden Stauwetterlage sind bis Sonntag in der Höhe weitere Neuschneefälle prognostiziert. Die Triebschneepakete in den windabgewandten Bereiche werden größer werden. Es ist davon auszugehen, dass der Triebschnee störanfällig ist. Die Störanfälligkeit ergibt sich durch kurzlebige Schwachschichten innerhalb des Neu- und Triebschnees. Lawinen können sich im sehr steilen Gelände aufgrund der ergiebigen Schneemengen oder diffusen Sonneneinstrahlung von selbst lösen oder im Steilgelände von einzelnen Personen ausgelöst werden. Lockerschnee- und Schneebrettlawinen können größere Ausmaße erreichen. Auch bei vermeintlich schneefreien Touren ist auf Lawinen aus oberhalb liegenden Einzugsgebieten zu achten. Oberhalb 2000 m sind noch größere, zusammenhängende Schneefelder anzutreffen.
Tendenz
Die vergleichsweise milden Temperaturen sorgen für eine rasche Stabilisierung der Schneedecke. Die spontane Lawinenaktivität kann mit der Durchfeuchtung kurzzeitig ansteigen. Die Störanfälligkeit von Schwachschichten nimmt mit Setzungsprozessen ab.