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Entstehung und Ziele der European Avalanche Warning Services EAWS

EAWS - European Avalanche Report I Lawinenwarndienst Bayern
EAWS - European Avalanche Report I Lawinenwarndienst Bayern

Die Vereinigung der europäischen Lawinenwarndienste wurde 1983 in München gegründet. Zu Beginn unter der Bezeichnung AG LWD als Austauschplattform der deutschsprachigen Warndienste ins Leben gerufen, taucht 2005 bei der Tagung in Davos erstmals der Begriff EAWS auf. Inzwischen ist die EAWS auf 31 Warndienste aus 18 europäischen Ländern angewachsen, die alle ein gemeinsames Ziel verfolgen:

„The primary purpose of the European Avalanche Warning Services (EAWS) is to support its members in preventing loss of life and damage due to avalanches by providing society with efficient and effective avalanche forecasting and warning services.“

https://www.avalanches.org/about/#members

Unfallprävention, Menschenleben zu schützen und Schäden durch Lawinen vorzubeugen gehört demnach zu den wesentlichsten Aufgabenbereichen des EAWS. 

Dieses Ziel soll mit folgenden Maßnahmen erreicht werden:

  • Bereitstellung immer effizienterer und genauerer Lawinenprognosen
  • Entwicklung von gemeinsamen Standards, Arbeitshilfen und Empfehlungen für Lawinenwarndienste, 
  • Austausch von Fachwissen und Ausbildungsinhalten,
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Warndiensten der einzelnen Mitgliedsländer, 
  • Verbesserung der Kommunikation und des Bewusstseins bezüglich der Lawinengefahr gegenüber allen Nutzergruppen durch den Lawinenlagebericht, neue Vorhersageprodukte, gemeinsame Standards und Begriffe, 
  • Vernetzung mit anderen relevanten Organisationen, die die gleichen Ziele verfolgen wie die EAWS,
  • Gewährleistung, dass alle Produkte, Dienste und Unterlagen auf aktueller Forschung und wissenschaftlichen Grundlagen basieren. 

Die Mitglieder der EAWS treffen sich alle zwei Jahre zu einer Tagung in einem der Mitgliedsländer. Der Lawinenwarndienst Bayern durfte dabei bisher vier Tagungen ausrichten: 1983 in München, 1993 in Wilbad-Kreuth, 2003 in München und 2017 in Tutzing. Die jüngste Zusammenkunft fand 2022 in Davos statt. Zwischen den Tagungen beschäftigen sich kleinere Arbeitsgruppen mit verschiedenen Inhalten. 

Meilensteine, die seit der Gründung der EAWS erreicht wurden, sind u.a.: 

Derzeit hat Bayern in Person von Thomas Feistl den fachlichen Vorsitz inne, den organisatorischen Vorsitz teilen sich die Steiermark und die Schweiz. Ein wichtiger Aspekt in der EAWS ist aktuell die Neuauflage der Lawinengefahrenstufenskala. Zudem befassen sich die Arbeitsgruppen mit der Vereinheitlichung der Ausgabezeitpunkte und Gültigkeitsdauer der Berichte, einer gemeinsamen Lawinenunfalldatenbank, einer einheitlichen Risikokommunikation, der Einbeziehung der Lawinengefahr in übergeordnete Alarmsysteme (Common Alerting Protocol) und nicht zuletzt mit der Umwandlung der EAWS in eine Organisationsform, die es z.B. erlaubt, Spenden anzunehmen. 

Für Bayern als „kleinem“ Lawinenwarndienst, aber Vertreter einer großen Zahl an Wintersportlern, von denen viele in ganz Europa in winterlichen Gebirgen unterwegs sind, ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit besonders wichtig. Wir möchten sicherstellen, dass unsere Produkte und die der anderen Warndienste in Europa möglichst einheitlich aussehen und zu verstehen sind, damit die Nutzer gewohnte Vorgehensweisen bei der Risikoabschätzung überall anwenden können. Der Lawinenwarndienst Bayern profitiert zudem von Neuheiten und Forschung der Warndienste, die über entsprechende Resourcen verfügen. Wir sind überzeugt, dass Harmonisierung und gemeinsame Absprachen dem Nutzer einen Mehrwert bringen und damit zur Reduzierung von Lawinenunfällen beitragen. 

Es bleibt in jedem Fall  eine spannende und herausfordernde Aufgabe, die Lawinenwarnung in Europa zukunftsfähig zu erhalten und die Harmonisierung zwischen den verschiedenen Lawinenwarndiensten voranzutreiben.

Abbildung 1: Gruppenfoto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der EAWS-Tagung 2022 in Davos, Schweiz.

Hier geht es zum aktuellen Lawinenlagebericht

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